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Empowerment by Beauty – Eine Mensch-Hund Alltagsgeschichte

»Empowerment by Beauty«: Wenn es um Mode, Lifestyle oder Feminismus geht, eine gängige Phrase, in einer Hundezeitschrift dagegen eher ungewöhnlich. Aber erstens ist Beauty ein Hund, eine schwarze Staffordshire-Dame mit Fledermausohren um genau zu sein, und zweitens hat das Wort »Empowerment« viele Facetten. Übersetzt man den Begriff bedeutet er »Ermächtigung« im Sinne von »die Kraft geben« um etwas zu tun. In einer hundelastigen Alltagsgeschichte bedeutet Empowerment also ganz trivial, dass ein Hund seinem Menschen die Kraft gibt etwas zu tun, was er ohne diesen Hund nicht hätte tun können.

In dieser speziellen Geschichte ist das Empowerment allerdings nicht einseitig, denn Miriam und Beauty ermächtigen sich gegenseitig. Beide sitzen in einem Gefängnis. Beauty als Langzeit-Insassin im Tierheim, und Miriam ist in eine Depression gestolpert. Die eine wird für die andere zum Schlüssel. Der kurze, aber intensive Weg, den die beiden zurücklegen, macht für sie den Unterschied vom Zustand des Überlebens in jenen des Lebens.

Warum? Ganz einfach, man kann als Hund in einem Tierheim überleben, sehr lange sogar, im Fall von Beauty neun Jahre. Geregelte Mahlzeiten, ein Dach über dem Kopf und Menschen, die sich im Rahmen der Möglichkeiten gut kümmern. Gleichzeitig ist es aber ein monotoner Alltag und die Limitierung auf einen kleinen, erlebnisarmen Raum. Ein Mensch mit Depression lebt auch, so irgendwie jedenfalls. Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Isolation müssen nicht zwingend in den Suizid führen. Die Depression ist aber keine Lebensart, sondern eine ernste Erkrankung, und vor allem ist sie ein Gefängnis. Miriam und Beauty sitzen also beide fest, den Weg in die Freiheit eines selbstbestimmten Lebens, in dem auch die Liebe zu Hause ist, finden sie erst, als sie sich begegnen.

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