Scroll Top

Wellness für den Hund

Barney hat einen aufregenden Ausstellungstag hinter sich. Die lange Anreise, dann viele aufregende Gerüche, andere Hunde, das Kämmen und Bürsten, die Präsentation im Ring. Den ganzen Tag Spannung im Kopf, Spannung im Körper. Die allerdings, zusammen mit der Erschöpfung, merkt er erst am nächsten Tag so richtig. Barney lebt in England. Und was tut ein englischer Hund, wenn er verspannt ist? Er geht zum Masseur. Zum Tiermasseur.

Was bringt´s dem Hund?
In 45 Minuten wird jeder Muskel seines Körpers nach allen Regeln der Kunst geknetet, geschüttelt, gewalkt, geklopft und gedrückt. Barney liegt ausgestreckt mit genießerisch geschlossen Augen, die er erst bei den Worten „so, Barney, das war’s" ungläubig wieder öffnet. Befreit von schmerzenden Verspannungen, erhebt sich der Vierbeiner müde und gelöst – Pinkeln ist jetzt angesagt. Durch die Massage werden nicht nur Verspannungen in der Muskulatur gelöst, sondern auch die Durchblutung und damit der Stoffwechsel im ganzen Körper angeregt – mit einer Reihe von positiven Auswirkungen bei regelmäßiger Anwendung: Beispielsweise Stärkung des Immunsystems, Förderung eines schöneren Fellkleides, verbesserte Beweglichkeit. Schön für Barney in England, werden Sie jetzt sagen, – und was haben wir davon?

Das Kreuz mit dem Kreuz
Topsi lebt in Wien. Die reizende Mischlingshündin kann schon auf einige Jährchen zurückblicken. Wie viele betagtere Menschen auch, leidet sie unter Wirbelsäulenproblemen. Auf die Tiermassage aufmerksam geworden, wandte sich die Besitzerin zur Beratung an ihre Tierärztin. Diese fand unterstützende Massagen für sinnvoll und kontaktierte mich. Die erste Sitzung hat Topsi sehr gut gefallen – und laut Rückmeldung der Besitzerin auch sehr gut getan.

Bodensitzung mit Sport-Teddy
Er ist ein Bild von einem Hund, goldbraunes kurzes Fell, das den muskelbepackten, athletischen Körper richtig zur Geltung bringt – Bela, der sportliche Magyar Viszla (man möge mir den Anflug von Begeisterung verzeihen, mein „Großer" ist vom selben Geblüt …). Bela, der ruhige Viszla. Jeder, der diese Rasse kennt, wird nun erstaunt die Augenbrauen hochziehen – ein Viszla und ruhig? Der Widerspruch in sich! Muss ein Irrtum sein. Nein – es stimmt wirklich, Bela ist ein ruhiger Kuschelbär. Stimulierende Massagen sollen ihn ein wenig auf Touren bringen und gleichzeitig seinen trainierten Körper in Topkondition halten. Normalerweise liegen meine vierbeinigen Klienten ja ruhig da und lassen sich kneten. Bei Bela sieht die Sache anders aus. Unsere etwas unkonventionellen Sitzungen sind eine Mischung aus gezielter, stimulierender Muskelmassage und Spiel. Wir tummeln uns am Boden. Zwar wird in der Literatur öfters darauf verwiesen, mit einem Tisch zu arbeiten (besser für den Masseur), aber meine Erfahrung zeigt, dass die meisten Tiere sich auf einem Tisch unwohl fühlen, oft sogar Angst haben. Da aber Entspannung eine ganz wesentliche Voraussetzung für eine gelungene Massage ist, arbeite ich lieber dort, wo sich unsere Vierbeiner auch wohl fühlen, nämlich am Sofa, oder zur Not auch am Boden!

Für Mensch und Tier!
Während die Massage am Humansektor anerkannt ist (Heil-, Sport-, Wellness-Massage usw.), ist die Tiermassage hierzulande noch weitgehend unbekannt. Dabei haben Tiermassagen ein sehr breites Anwendungsspektrum. Vom Abbau körperlicher wie psychischer Alltagsbelastungen des Begleithundes, über Unterstützung, Verbesserung und Erhaltung der Leistungsfähigkeit von Sport- und Arbeitshunden, Verbesserung des Gangbildes und Fellkleides von Ausstellungshunden, bis hin zum unterstützenden Einsatz bei speziellen gesundheitlichen Problemstellungen. Es ist zu hoffen, dass Massage für Tiere auch in Österreich in Zukunft an Bekanntheitsgrad gewinnt!



>>> WUFF – INFORMATION


Leibliches Wohl für Hunde

Dr. Elke Narath hatte durch ihren betagten Collie schon während der Studienzeit (Veterinärmedizin) ersten Kontakt mit der Tiermassage. Als Tierärztin in einer Tierklinik erweiterte sie ihre Kenntnisse. Die 2-jährige Forschungstätigkeit (Bewegung und Alterungsprozess) an der Vet. Med. Uni Wien rundeten das Wissen um den Bewegungsapparat und dessen Einfluss auf den Organismus ab. Seit Oktober 2001 kümmert sie sich im Rahmen ihres TierWellness-Service mittels Massagen sowie Bewegungsberatung um das „Leibliche Wohl" von Vierbeinern im Großraum Wien.
Kontakt: Tel.: 0699/11895816,
e-mail: elke.narath@gmx.at
website: www.8ung.at/tiermassage