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140 Kilometer für die Freiheit!

Nach einem Jahr Vorbereitungszeit (WUFF berichtete in 3/2002) war es am 26. April 2002 soweit: Die Organisatoren und Läufer der Projektgruppe „Six feet for freedom" (siehe Kasten) starteten in Aachen ihren Protestlauf, der sie in drei Tagen über eine 140 Kilometer lange Strecke nach Düsseldorf führte. Viele Hundebesitzer waren mit ihren vierbeinigen Freunden erschienen, um ein Stück mitzulaufen, oder aber zumindest an der Startveranstaltung teilzunehmen und die Läufer gebührend anzufeuern!

Dafür liefen sie!
Der Grund des Protestlaufs war die geltende Landeshundeverordnung Nordrhein-Westfalens sowie der Entwurf des Landeshundegesetzes. Die Veranstalter kritisieren Punkte wie beispielsweise die pauschal unterstellte Gefährlichkeit aller Hunde, die generelle Anleinpflicht für alle Hunde – auch auf Feld und Flur, sowie die Eingriffe in die Grundrechte aller Hundehalter.

Eine Welle der Sympathie ging der Gruppe voraus. Die Etappen führten die Läufer und deren durchwegs von der Polizei begleiteten Tross (Versorgungsfahrzeuge, Hundeanhänger, Begleitfahrzeuge) von Aachen über Eschweiler, Düren, Kerpen, Köln, Leverkusen bis nach Düsseldorf. Eine große Menschenmenge erwartete die Läufer an den verschiedenen Haltepunkten. Am Sonntag erreichten die Läufer Düsseldorf, wo sie von rund 3.500 Menschen mit Hunden jubelnd empfangen wurden. Birgitt Janssen (www.Hundeschule.biz) war für WUFF vor Ort. Drei Läufer/innen haben es geschafft, die gesamte Strecke von 140 Kilometern von Aachen nach Düsseldorf zu bewältigen. Der Dank der Gruppe gilt deshalb vor allem Sabine Kind (6feet), Claudia Harting (Verein Menschen-Tiere-Werte, MTW) und Hans-Peter Dreßen (6feet).

Protestnote übergeben
Ein beeindruckender Demonstrationszug marschierte zum Landtag, wo nach der dort von MTW organisierten Abschlussveranstaltung eine Mahnwache abgehalten wurde. Abschließend überreichte eine Delegation der Projektgruppe „6feet" am 29. April 2002 ihre durch das Land getragene Protestnote im Landtag. Dort wurde ihnen von den Mitgliedern der SPD-Fraktion versichert, dass es im Falle des Landeshundegesetzes keinesfalls zu einem Schnellschuss kommen werde und dass man den Entwurf gemäß der Resultate der Expertenanhörung überarbeiten werde!

6feet wird nach eigenen Worten „nicht eher ruhen, bis die Grundrechte aller Bürger dieses Landes wieder hergestellt sind und die artgerechte Hundehaltung in Nordrhein-Westfalen wieder möglich sein wird".

>>> WUFF – Hintergrund

Six feet for freedom:

Politische Willkür schränkt in Deutschland zur Zeit die Grundrechte von Hundehaltern ein: Die Projektgruppe „Six feet for freedom", die aus engagierten Hundefreunden besteht, will mit friedlichen Mitteln und Aktionen, wie diesen Lauf und die Demonstration, die Wiederherstellung der Grundrechte erreichen.

Weitere Infos auf der website, auf der sich die Gruppe auch selbst vorstellt: „Die Projektgruppe ‘Six feet for freedom’ besteht aus 12 Personen und deren insgesamt 19 Hunden. Hierbei handelt es sich lediglich bei 6 Hunden um sogenannte ‘Listenhunde’. Dass sich auch die Besitzer nicht gelisteter Hunde in der Gruppe engagieren, verdeutlicht, dass jeder Hundehalter von der aktuellen Gesetzgebung den ‘normalen’ Mitbürgern gegenüber ungerecht behandelt wird! Alter, Berufsbilder etc. sind in der Projektgruppe bunt gemischt. Das jüngste Mitglied ist 23 Jahre und das älteste 41Jahre alt. Hauptberuflich gehen wir Tätigkeiten wie zum Beispiel Optiker, Arzthelferin, kaufmännische Angestellte, Polizeibeamte, Abwassermeister, Ver- und Entsorger, Kindergärtnerin etc. nach."