Scroll Top

Die Botschaft des Michael Aufhauser

Michael Aufhauser ist ein Profi. Durch und durch Geschäftsmann und kein bisschen sentimental, wie er selbst sagt. Woher er kommt, weiß niemand so recht. Das macht einen Teil seines geheimnisvollen Charismas aus. Lässt Raum für Fantasien und Spekulationen. Aufgewachsen in der ganzen Welt, Schauspieler, Manager, Industrieller. Eine Art Märchenprinz des Tierschutzes. Unvorstellbar reich. Sein Schloss ist Gut Aiderbichl. Bühne und Arche zugleich. Dort hält er Hof. Es gehört ihm und den Geschöpfen, die dort wohnen dürfen, und einmal wöchentlich allen, die es besuchen kommen.

Der „Tierdiplomat"
Doch Michael Aufhauser hat eine Botschaft. Und die ist ernst und wichtig. Es ist eben seine Art, Botschaften so hinaus zu tragen. Dafür nimmt er auch in Kauf, von Klatschblättern als millionenschwerer Dr. Doolittle verkauft zu werden. Sein Gut Aiderbichl soll ein Zeichen sein, Symbol für eine Gesellschaft der Zukunft, in der Tiere fühlende Wesen sein dürfen. Und weil in der Gesellschaft vieles ganz oben beginnt, holt Michael Aufhauser die Promis zu den Tieren. Präsent sein, wo Gesetze gemacht werden, in den Chefetagen von Politik und Wirtschaft. Das kann er gut. Das hat er schon bewiesen. Salzburg hat als erstes Bundesland in seiner Verfassung Tiere als Mitgeschöpfe anerkannt.
Michael Aufhauser sieht sich als Weltbürger. Die Bezeichnung Tierdiplomat gefällt ihm. Sie bezeichnet, was er tut. Ein Diplomat für die Tiere will er sein. Diplomatische Kontakte zu denen pflegen, die das politische Bankett dirigieren. Das ist seine Stärke, sagt er. Themen populär zu machen, die vorher nicht so populär waren. Dafür karrt er gerne alle an, die man braucht, um ein Ereignis zu einem Society-Event zu machen. Formel 1-Ralph und seine Cora, Stadl-Chef Moik, Skandalautorin Hera Lind, Blitzlichtfutter für die Journalisten. Vierzehn Fernsehstationen seien zu Weihnachten dagewesen, erzählt Aufhauser. Die Stallweihnacht als mediales Großereignis. Plötzlich machen sich Menschen Gedanken über Tierschutz, die sonst nie mit Tieren zu tun haben, ist Aufhauser überzeugt. Wenn die Menschen lesen, dass sich sogar der Schumacher für Tiere einsetzt, bewirke das etwas: „Ich möchte den Menschen zeigen, was für herrliche Geschöpfe Tiere sind." Gut Aiderbichl ist die märchenhafte Kulisse dafür.

Name schafft Persönlichkeit
Knapp 8 Millionen Euro hat sich Michael Aufhauser seinen Traum von einer schöneren Welt kosten lassen. Es war schwer, einen Architekten zu finden, der so etwas noch macht, erzählt er. Das Gut liegt eingebettet in eine grünwellige Hügellandschaft, umgeben von saftigen Wiesen und kleinen Wäldchen. Schon das Zufahren macht Freude. Ganz harmonisch fügt es sich ein, mit viel Feingefühl und überhaupt nicht protzig. Viele Pferde leben auf Aiderbichl, Kühe, ein Stier, Ziegen, Schafe, Hausschweine, das freche Hängebauchschwein, drei Katzen, Hühner, ein Hahn, Kaninchen und Michaels Hunde. Jedes Tier hat eine Geschichte, einen Namen, sogar das gerupfte Huhn aus der Legebatterie. Ein Name ist wichtig. Erst ein Name schafft Persönlichkeit. Ein Schwein, das einen Namen hat, wird als Braten ungenießbar. Das ist so. Da ist es auf einmal kein Nutztier mehr. Schwein, Kuh, Huhn. Auf Gut Aiderbichl gibt es keine menschgemachten Gegensätze.

Mit den Hunden begann´s …
Michael Aufhausers Hunde sind Findlinge, ausgesetzte, verstoßene. Burschi der Älteste, Dackel-Terriermischling und stur, ist schon siebzehn. Dann gibt es noch Toulouse, den Pudelschnauzer, den weißen Pudel Rodriges, den ehemaligen Versuchsbeagle Snoopy und die Spanierin Lucy, die er von Cora Schumacher hat. Er sei ein schlechter Hundehalter, sagt Aufhauser. Zu wenig Zeit zum Streicheln. Doch mit den Hunden hätte sein Engagement für die Tiere begonnen. In Malaga vor seinem Büro. Er beobachtete zum ersten Mal Hundefänger. Einen der Hunde, den die Schinder ins Auto warfen, hatte er gekannt. Er sei dem Auto nachgefahren bis zur Tötungsstation, wo die Hunde vergast werden sollten. Er kaufte alle vierzig Todeskandidaten frei. Damals habe er begonnen, sich für Tiere stark zu machen, habe viele Hunde nach Deutschland gebracht. Das war 1987. „Mit 45 Jahren höre ich auf zu arbeiten und widme mich den Tieren", hat er damals beschlossen. Und umgesetzt. Heute ist er fünfzig. Und heute ist es ihm wichtiger, die Ursachen zu bekämpfen, nicht nur die Symptome. „Der Mensch beginnt gerade erst, sich damit auseinander zu setzen, dass Tiere Mitgeschöpfe sind. Die Zeit passt. Die Aufarbeitung beginnt!"

Nutzt die Mechanismen der Macht
Er weiß, daß die Lobbies der anderen Seite mächtig sind. Er kennt sie ja. Trotzdem sagt er: „Die Bösen sind gar nicht so böse." Das ist klug. Weil Michael Aufhauser die Mechanismen der Macht durchschaut, kann er sie nützen. Er weiß, wie er Botschaften verpacken muss, damit sie dort ankommen, wo er sie haben will. Das ist noch wichtiger als sein Geld. Sein Wissen, wie man in einer modernen Informationsgesellschaft agieren muss. Seine wichtigsten Verbündeten sind dabei die Journalisten. „90 Prozent der Menschen wollen keine Tiertransporte. Trotzdem passieren sie. Aber Journalisten können Politiker unter Druck setzen." In Salzburg habe er auf Politiker aller vier Parteien eingewirkt, um eine Änderung der Gesetze zu erreichen. Und auch in Deutschland ist Tierschutz seit Kurzem im Grundgesetz. „Tiere im Grundrecht verankern. Das unterstütze ich. Im letzten Jahr konnte ich 140 Millionen Menschen durch Medienarbeit erreichen. Dafür habe ich Gut Aiderbichl gebaut. Als Lockmittel für Journalisten."

Unnatürliche Trennung
Es gäbe eine unnatürliche Trennung zwischen Mensch und Tier, einer der Gründe für das Tierleid auf dieser Welt. „Man spricht dem Tier ab, dass es uns grundsätzlich wesensähnlich ist. So verfahren wir auch mit allen anderen Minderheiten." Sein Förderkreis für Tierrechte, der in Österreich und Deutschland aktiv ist, beschäftigt sich damit. Fünf Punkte als Programm. Bewusstseinsbildung durch Pressearbeit, Ursachenerforschung, wirtschaftliche Umsetzung von Tierschutzbestrebungen, Gesetzesänderungen und Hilfe für Tiere in Not.
Einer wie Michael Aufhauser weckt Neider und solche, die ihn gern vor den eigenen Karren spannen würden. Einer, der unabhängig ist und medial so viel bewegt, muss damit leben können. Dass es heißt, er sei nur an der PR interessiert und daran, sich selbst in Szene zu setzen. Den Bauern ist er ohnedies suspekt. Einer, der so viel Geld hat und sagt, er glaube nicht an Besitz, erntet Misstrauen. Zu den Bauern fährt er deshalb und besucht mehrmals pro Woche landwirtschafliche Betriebe. Er will kein Feindbild sein für jene, die jetzt die Früchte einer fehlgeleiteten Landwirtschaftspolitik ernten müssen.

Verlorene Würde der Tiere wiederfinden
Gerade hat er gemeinsam mit dem Landesstudio Salzburg einen Film über sich produziert. Michael Aufhauser. Der Tierdiplomat. Eine Produktion, die zeigt, wie geschickt es ihm gelingt, Botschaften hinaus zu tragen, ohne Feindbilder aufzubauen. Er will das Gute im Menschen ansprechen. Jeder hat das Bedürfnis, Gutes zu tun. Das meint er vielleicht, wenn er sagt, dass die Bösen gar nicht so böse sind. Man muss sie nur gut sein lassen. Michael Aufhausers Traum ist eine bessere Welt. Nicht nur für die Tiere. Die Menschen fühlen sich wohler, wenn sie ihre moralische Integrität wieder haben, sagt er im Film. Mit Gut Aiderbichl hat er ein Zeichen gesetzt, eines, das weithin sichtbar ist und hell leuchtet. Und verspricht, dass ein Traum dann Wirklichkeit wird, wenn viele ihn träumen. Die verlorene Würde der Tiere wiederfinden. Michael Aufhauser ist der Botschafter seines Traumes, ein Diplomat der Tiere.

>>> WUFF – INFORMATION

Gut Aiderbichl – moderne Arche Noah

Im Jahr 2000 beauftragte Michael Aufhauser den Salzburger Architekten Dr. Michael Ferch mit der Planung und Errichtung von Gut Aiderbichl. In nur neun Monaten Bauzeit entstand auf einem 17 Hektar großen Grundstück in Henndorf nahe Salzburg eine moderne Arche Noah. Eine Privatstiftung für Tierrechte sichert den Bestand des Gutes auf 199 Jahre. Jeden Sonntag Nachmittag von 15-17 Uhr ist Gut Aiderbichl für Besucher geöffnet.

Infos unter Tel.: +43 (0)662/ 625395
mail@tierrechte-privatstiftung.com
Adresse: Gut Aiderbichl, Berg 20, A-5302 Henndorf