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Vom Galgo in Not … – … zum Galgo im Glück

Galgo Españols zur Jagd auf Hasen einzusetzen, ist eine alte spanische Tradition, die auch heute noch besteht. Wie überall gibt es hier weiße, aber auch schwarze Schafe. In Spanien züchten Tausende Hobbyjäger diese Hunde unkontrolliert und unter einfachsten Bedingungen. Die Hundesituation in Spanien ist daher katastrophal, was die Zahlen in den spanischen Tierheimen mehr als deutlich zeigen: Von bis zu 650 Hunden in einem Tierheim sind oft 400 Hunde Galgos. Für sie gibt es in Spanien keine Zukunft und erst recht keine mit Familien­anschluss. Sie sind das „Abfallprodukt“ der spanischen Jäger und keiner will sie haben.

Die Jagdsaison endet immer Ende Januar und dann geht der Horror wieder richtig los. Es ist unfassbar, aber die Galgo Españols werden in ihrer Heimat Spanien entweder auf brutalste Art und Weise getötet, wenn sie den ­Anforderungen ihrer Besitzer – überwiegend Jäger – nicht mehr gerecht werden oder für die Saison ausgedient haben. Im ­besten Fall werden sie noch in Tötungsstationen oder Tierheimen abgegeben. Spanische „Galguéros“ betrachten es als persönliche Ehrverletzung, wenn ihr Hund ihren Anforderungen nicht entspricht, da er zu langsam ist oder nicht jagen will. In Futter, Medikamente oder Zuneigung wird natürlich nicht investiert. Sind die Hunde nicht mehr schnell genug oder zu alt, entledigt man sich der Tiere. Nach nur einem Jahr des Jagdeinsatzes sind die Hunde oft mit ihren Kräften am Ende und für die Jäger wertlos. Die meist nicht älter als zwei Jahre alten Hunde werden häufig an Bäumen aufgehängt, andere werden gesteinigt, ertränkt, in trockene Brunnen geworfen, angezündet oder irgendwo angebunden, damit sie langsam verhungern. Da muss man schon von großem Glück sprechen, wenn sie zum Einschläfern in einer Perrera (Tötungsstation) abgegeben werden. Hier haben sie wenigstens eine geringe Chance, indem sie von Tierschützern aufgenommen werden. Die brutale Entsorgung wurde auch in Spanien bereits unter Strafe gestellt, aber dennoch werden jedes Jahr Tausende Galgo Españols immer noch auf diese Art und Weise entsorgt.

Katastrophale Haltung
Aber auch das Leben bei den Jägern ist meist grauenvoll. Die Galgos ­fristen an kurzen Ketten ein schreckliches Dasein, in Zwingeranlagen mit trockenem Brot und ohne Familien­anschluss. Zum Training werden sie noch oft neben den Autos mit­geschleift, um dann bei der Jagd schnell genug zu sein. Ein weiteres Problem der heutigen Zeit ist der Diebstahl von Galgos in der Welt der „Galguéros“. Nach Polizeiberichten ist der Galgo Español die in Spanien am häufigsten gestohlene Hunderasse. Daher sind diese Hunde auch nicht in den Tierheimen sicher. Doch die tragische Situation dieser spanischen Windhunde ist bekannt und viele Tierschutzorganisationen innerhalb von Spanien und dem restlichen Europa kämpfen täglich dafür, das Leben dieser Hunde zu verbessern.

Tiere können nicht für sich selbst sprechen
Und deshalb ist es so wichtig, dass wir unsere Stimmen für diese Hunde erheben und uns für sie einsetzen. Seit über zehn Jahren kämpft der Verein Galgo in Not Austria für ein besseres Leben dieser tollen Hunde. Gemeinsam mit spanischen Tierschützern wird versucht, für bessere Rahmenbedingungen der Galgos durch Aufklärung in Schulen, Dörfern und bei den Jägern selbst zu sorgen. Auch politisch muss vieles geändert werden, um die Zuchtbestimmungen dieser Rasse zu verbessern und exaktere Tierschutzgesetze zu beschließen. Ohne die Tierschützer vor Ort und deren Auffangstationen wäre der Galgo Español längst verloren. Sind die Hunde dann in Tierheimen in Sicherheit, kommen auch andere Länder mit ihren Vereinen ins Spiel. Die Vermittlung im eigenen Land Spanien ist beschränkt, doch in anderen Ländern finden diese Hunde mit ihren oft traurigen Geschichten wieder ein Zuhause.

Der Verein Galgo in Not Austria ­arbeitet seit vielen Jahren mit einigen Tierheimen in Spanien zusammen und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Windhunde in ein gutes Zuhause zu vermitteln. Die Hunde werden teilweise mit starken Verstümmelungen und Knochenbrüchen in den Heimen aufgenommen. Zuerst gilt es, vor Ort alles zu heilen und dort finanziell zur Seite zu stehen. Ist der Hund körperlich fit, kann er an ein neues Zuhause vermittelt werden. Neben den körperlichen Wunden beginnt jetzt die Therapie an der Seele. Die sensiblen Tiere sind oft sehr panisch, ängstlich, oder sie verlassen wochenlang ihr Körbchen nicht freiwillig. Sie haben Angst vor Menschen, da sie mit ihnen bisher nur schlechte Erfahrungen gemacht haben. Zusätzlich kennen sie keine Geräusche, lebten abgeschirmt in Zwingern, wo kaum Eindrücke vorhanden waren. Sie müssen sich langsam an Treppen, Aufzüge, Stadtlärm, Kinder und Streicheleinheiten gewöhnen. So sehr ihre Vergangenheit auch grausam war, so schnell sind sie dennoch bereit, sich zu öffnen. Die spanischen Windhunde verblüffen die Tierschützer jeden Tag aufs Neue, wenn sie beginnen, ihre Ängste loszulassen, um fröhlich das neue Leben anzunehmen.

Neben der Vermittlung der Hunde unterstützt der Verein Galgo in Not Austria die Spanier in ihren Auffang­stationen mit Geldspenden, Medikamenten, Decken, Mänteln und vielem mehr. Außerdem steht der Verein allen Windhunde-­Interessierten mit Rat und Tat zur Verfügung. Er betreibt viele Informationsstände bei Events, Veranstaltungen für Galgofreunde und organisiert regelmäßig Treffen und Spaziergänge. Wichtig ist die Aufklärung über die immer noch tragische Situation dieser Rasse in Spanien und eben auch die zweite Chance, diese Hunde optimal in Familien unter­zubringen.

Das Leid der Hunde beginnt beim Menschen und endet auch bei ihnen. Deshalb brauchen diese Vereine die Unterstützung vieler Menschen, ob als Pflegefamilien, Geld- und Sachspender oder als neue Galgofreunde, die diesen Hunden ein neues Zuhause geben

INFORMATION

Kontakt Galgo in Not

Weitere Infos über den Verein finden Sie unter www.galgo-in-not.at 

Spendenkonto
Galgo in Not Austria
IBAN: AT482011129537217100
BIC: GIBAATWWXXX